DemokratieTalente fördert demokratische Kompetenzen und gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen, die in Regionen mit geringer Wahlbeteiligung und in herausforderndem Umfeld aufwachsen. Neben der Förderung von besonders motivierten und talentierten Jugendlichen im Bereich Demokratie und Engagement richtet sich das Programm an pädagogische Fach- und Lehrkräfte, die sich mit dem Ansatz der aufsuchenden Demokratiearbeit zu sogenannten DemokratieScouts qualifizieren lassen können. Als DemokratieScouts arbeiten sie, gemeinsam mit den DemokratieTalenten, mit einer Gruppe von Schüler*innen ab der 7. Klasse, um sie für die Demokratie zu begeistern und sie für ein eigenes Engagement zu motivieren. Durch diesen dreidimensionalen Ansatz kann Demokratiebildung und Engagementförderung langfristig in Schulen und ganzen Quartieren verankert werden.

DemokratieTalente ist ein Folgeprojekt des erfolgreichen Projekts „Die Verfassungsschüler“. Es baut auf den wertvollen Erfahrungen auf und ergänzt den Ansatz durch die individuelle Förderung besonders talentierter Jugendlicher.

Empowerment-Programm: DemokratieTalente

Das Empowerment-Programm DemokratieTalente fördert besonders talentierte Jugendliche und bietet ihnen die Möglichkeit, sich Netzwerke zu erschließen und Zugang zu Bereichen in Politik und Gesellschaft zu erhalten, die ihnen aufgrund von sozialen oder finanziellen Hürden in der Regel verschlossen bleiben. Das Programm setzt auf eine Kombination aus Fördern, Begleiten und Fordern, um die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen und verschiedene Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen. So werden die DemokratieTalente langfristig als Protagonist*innen gewonnen, die die Demokratie und Zivilgesellschaft ein Leben lang aktiv mitgestalten und bereichern.

Das Programm besteht aus drei Säulen:

Aufsuchende Demokratiearbeit in der Praxis: DemokratieSchüler*innen

Teil des Empowerment-Programms der DemokratieTalente ist, dass sie gemeinsam mit einer Fach- oder Lehrkraft ihrer Schule (DemokratieScout) ein Programm mit 10 bis 15 Schüler*innen der 7./8. Klasse umsetzen, den DemokratieSchüler*innen. Dieses Programm besteht aus Workshops, Begegnungen und Exkursionen und soll jüngere Jugendliche für Demokratie und Engagement motivieren und insbesondere solche Schüler*innen erreichen, die sich bisher weniger davon angesprochen gefühlt haben. Dafür erhalten die DemokratieTalente Workshops zu pädagogischer Demokratiearbeit. Sie wirken als Vorbilder für die jüngeren Schüler*innen. Die Schulen werden durch das Programm zum Trainingsplatz für Demokratie.

Die DemokratieSchüler*innen entdecken und erleben gemeinsam mit den DemokratieTalente und DemokratieScouts die Demokratie und erfahren, welche Rechte sie haben und welche Möglichkeiten es gibt, in unserer Demokratie etwas zu bewegen. Sie treffen gemeinsam Menschen, die sich selbst engagieren oder wichtige Aufgaben in der Demokratie übernehmen – zum Beispiel Politiker*innen, Mitarbeiter*innen in NGOs, Ehrenamtliche in Initiativen etc. Außerdem besuchen sie verschiedene Orte der Demokratie wie ein Gericht, Presse-Einrichtungen, Ministerien oder Landtage und vieles mehr.

Ziel ist es, dass ein Großteil der DemokratieSchüler*innen im Verlauf des Programms selbst ein ehrenamtliches Engagement, bspw. in einer Initiative, einem Verein, einer demokratischen Partei oder in einem eigenen Projekt übernimmt. Besonders engagierte DemokratieSchüler*innen haben im nächsten Jahr die Chance selbst zu DemokratieTalenten zu werden!

Qualifizierung und Begleitung von Fach- und Lehrkräften: DemokratieScouts

Die DemokratieTalente und DemokratieSchüler*innen einer Schule werden von mind. einem oder einer DemokratieScout begleitet. Das sind reguläre pädagogische Fach- oder Lehrkräfte ihrer Schulen. Die Fach- und Lehrkräfte erhalten über das Projekt in einer kostenlosen dualen Qualifizierung zu DemokratieScouts Weiterbildungen im Bereich aufsuchende Demokratiearbeit sowie individuelle Begleitung in der praktischen Umsetzung. Für die Teilnahme an der Qualifizierung ist die Nominierung und Begleitung von ein bis zwei DemokratieTalenten pro Schule Voraussetzung, sowie die gemeinsame Umsetzung des Programms mit mind. 10 DemokratieSchüler*innen.So können die Kompetenzen und Haltungen der aufsuchenden Demokratiearbeit direkt in den Berufsalltag von Fach- und Lehrkräften in Schule integriert werden. Durch die duale Herangehensweise aus Weiterbildung und Begleitung wird der Ansatz in Theorie und Praxis nachhaltig in den Regelstrukturen der teilnehmenden Schulen etabliert und trägt so zur Weiterentwicklung des Schulprofils bei.Für die Umsetzung des Programms mit den DemokratieSchüler*innen erhalten die Schulen als DemokratieStarterpaket ein Budget von 200 EUR, mit dem Exkursionen, Eintrittsgelder, Verpflegungskosten für Gruppentreffen etc. unkompliziert und unbürokratisch finanziert werden können.

Themen der Qualifizierung und Begleitung der DemokratieScouts

  • Demokratiebildung und Methoden- und Interventionskompetenz
  • Digitale Methoden- und Interventionskompetenz
  • Individuelle Begleitung bei der Stärken- und Interessensfindung
  • Projektmanagement

Begleitstrukturen für die DemokratieScouts

  • Analoge und digitale Seminare
  • Persönliche Gespräche über Programmverlauf mit der Projektkoordination
  • Überregionale Treffen mit anderen DemokratieScouts
  • Buddy-Programm mit anderen DemokratieScouts (optional)
  • Kollegiale Fallberatung (optional)
  • Alumni-Netzwerk mit „älteren“ DemokratieScouts (optional)

DemokratieTalente setzt auf eine nachhaltige Wirkung

  • Förderung von Engagement: Indem wir gezielt motivierte Jugendliche unterstützen, fördern wir aktives gesellschaftliches Engagement.
  • Nachhaltigkeit: Durch die Ausbildung von DemokratieScouts schaffen wir eine nachhaltige Struktur, die auch langfristig Wirkung zeigt.
  • Breitenwirkung: Die Kombination aus individueller Förderung und der direkten Umsetzung mit weiteren Jugendlichen (Multiplikator*innen-Ansatz) ermöglicht es, eine breite Zielgruppe zu erreichen und das demokratische Bewusstsein auf mehreren Ebenen zu stärken.
Definition Aufsuchende Demokratiearbeit

Der Grundgedanke aufsuchender Demokratiearbeit ist, Menschen in ihrer Lebenswelt anzutreffen und Veranstaltungen und Aktionen an ihren Lebenswirklichkeiten auszurichten. Sie versucht, bestehende soziale, kulturelle sowie physisch-räumliche Distanz zu potenziellen Teilnehmenden durch aktives Hingehen zu überwinden. Aufsuchende Demokratiearbeit nimmt besonders diejenigen Zielgruppen in den Blick, die von schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten schwer erreicht werden. Die Zusammenarbeit mit pädagogischen Fach- und Lehrkräften, die ohnehin mit der Zielgruppe arbeiten, spielt eine wichtige Rolle für den Aufbau vertrauensvoller und tragfähiger Beziehungen. Aufsuchende Demokratiearbeit muss durch die Arbeit der Fach- und Lehrkräfte individuell an den Biografien und Lebenssituationen der Teilnehmenden orientiert, lebensweltbezogen und handlungsorientiert sein und sich stark an den Interessen der Teilnehmenden orientieren. Durch den potentialorientierten Ansatz der aufsuchenden Demokratiearbeit können pädagogische Fachkräfte gemeinsam mit den Jugendlichen individuelle Entwicklungspläne erstellen. Sie begleiten sie dabei, ihr eigenes Netzwerk zu öffnen und im Rahmen von Engagement wertvolle Selbstwirksamkeitserfahrungen zu machen. Das motiviert sie, sich langfristig für Demokratie und Engagement einzusetzen. Auf diese Weise wechselt aufsuchende Demokratiearbeit die Herangehensweise von der klassischen „Komm-Struktur“ zur „Geh-Struktur“.

Durch unseren ganzheitlichen Ansatz befähigen wir Jugendliche dazu, selbstbewusst und aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilzunehmen.  Werden Sie Teil unserer Mission und unterstützen Sie uns dabei, die Demokratie zu stärken und junge Talente zu fördern!

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