Der Oktober und November waren bei uns besonders wuselig - neben den 40 neuen DemokratieScouts haben sich in Berlin, Hamburg und dem Ruhrgebiet insgesamt 75 neue DemokratieTalente gemeinsam auf den Weg gemacht – Schüler*innen, die neugierig sind, Verantwortung übernehmen wollen und Lust haben, ihre Schulen und Stadtteile mitzugestalten. Schulen aus dem letzten Jahr sind wieder dabei, aber auch über 30 neue Schulen, die nun Teil unseres Netzwerks werden.

Die drei jeweils zweitägigen Auftaktveranstaltungen waren vielfältig und voll Begegnungen und Eindrücke. Gemeinsam mit Gordian Overschmidt von ODE Systems haben wir uns in Essen gefragt, wie Entscheidungen eigentlich entstehen – und was es braucht, um mutig, selbstbestimmt und solidarisch zu entscheiden. Bei einem Besuch von Angie Landes aus der Freiwilligenagentur Essen haben die Talente erfahren, wie Engagement vor Ort wirken kann und welche Möglichkeiten sie selbst haben.

In kleinen Tischrunden ging es in Hamburg richtig ans Eingemachte:

  • mit Joscha Radlach von den Erstwahlprofis über politische Teilhabe junger Menschen,

  • mit David Lebuser von Sit’n’Skate über Barrieren, Haltung und Durchhalten,

  • mit Henriette Oertel von der alsterarbeit über die Bedeutung echter Inklusion.

 

Auch die Orte, die wir besucht haben, haben Eindruck hinterlassen – ob beim Gespräch im Thalia Theater in Hamburg darüber, welche Rolle Kunst für eine lebendige Demokratie spielen kann, in Berlin beim Austausch mit Sabine Werth von der Berliner Tafel, oder bei Correctiv, wo wir über Fake News, Verantwortung und journalistische Recherche gesprochen haben. Assal Simonsmeier von Teach First Deutschland gab Einblicke in Bildungsungleichheiten, Empowerment und Anti-Rassismus-Arbeit. Luisa Hofmeier der gemeinnützigen Hertie-Stiftung sprach darüber, wie man beruflich in die Politik einsteigen kann und erzählte von ihrem eigenen Werdegang und Johannes Hofmann sprach mit den Talenten über Geschlechterbilder und über seine Workshops zu Diversität und Männlichkeit in internationalen Kontexten wie zuletzt in Kenia und bei der UN.

Inhaltlich sind die Talente in kurzer Zeit schon weit gekommen: Sie haben sich mit Identität, Pluralität und Werten beschäftigt, diskutiert, woran ihnen wirklich etwas liegt, und in einer Werteauktion Prioritäten gesetzt. Sie haben über Hate Speech, Diskriminierung und digitale Verantwortung gesprochen und eigene Gegenstrategien – bis hin zu „Counter-Memes“ – entwickelt. Und sie haben bereits erste Ideen gesammelt, wie sie ihre D-Jugend begleiten, stärken und an ihren Schulen etwas bewegen wollen. Und darüber hinaus ist in allen drei Regionen eine richtige Gemeinschaft entstanden. Alle Jugendlichen berichteten, wie besonders es ist, auf so viele Gleichgesinnte zu treffen. Das macht Mut.

Dieser Jahrgang startet mit Energie, Fragen, Mut und einer großen Vielfalt an Perspektiven. Wir freuen uns sehr auf das, was wir gemeinsam mit ihnen und ihren DemokratieScouts in diesem Jahr entwickeln, ausprobieren und verändern werden.